Interview Margriet Magazin 15. März

Interview Margriet Magazin 15. März

Text: Sanne van de Wetering Letzte Aktualisierung: 21. März 2023 Bild: Getty Images

Treuhänderin für transgressives Verhalten: "Frauen schämen sich nicht mehr, zu erzählen, was ihnen passiert ist".

Heutzutage ist auch nichts mehr erlaubt". Diese Aussage haben Sie vielleicht auch schon einmal gehört, nach all der Aufregung um NOS SportDie Welt hat sich gedreht Tür und Die Stimme. Erik Drenth, Miteigentümer und Treuhänder bei Punt Uit stellt fest, dass wir uns weiterentwickelt haben. "Lange Zeit hieß es: 'Das müsste doch möglich sein', aber die Zeiten haben sich geändert."

All die Geschichten, die in letzter Zeit in den Medien erschienen sind, haben laut Erik Drenth zu einem leichten Anstieg der Meldungen über grenzüberschreitendes Verhalten geführt, aber er sieht auch eine andere starke Entwicklung. "Die Ereignisse haben dazu geführt, dass sich Personalleiter und Vorstandsmitglieder von Unternehmen nun aktiv um die Ernennung eines vertraulichen Beraters bemühen. Anfangs hatte dies in vielen Unternehmen keine Priorität, aber jetzt ist ein echter Wandel zu beobachten. Das hat dazu geführt, dass die Unternehmen nicht mehr das Gefühl haben: 'So etwas gibt es bei uns nicht'."

Die Zeit hat sich geändert

Die jüngsten Ereignisse haben zu einer verstärkten Diskussion darüber geführt, wie Mitarbeiter miteinander umgehen sollten und welche Normen und Werte am Arbeitsplatz gelten. In den sozialen Medien stößt dies nicht nur auf Verständnis. Dennoch, so Erik, haben sich die Zeiten geändert. "Es gab eine Zeit, in der eine Frau heiratete und am nächsten Tag ihr Arbeitsvertrag gekündigt wurde. Wir haben uns gewaltig weiterentwickelt. Das kann man auch an den Generationen sehen. Es gab eine Zeit, in der man bei grenzüberschreitendem Verhalten dachte: 'Das muss doch möglich sein', aber diese Zeiten haben sich geändert. Wenn man sich die Millennials anschaut, sieht man, dass sie ihr Leben ganz anders leben als zum Beispiel die Babyboomer und die Generation X. Die Arbeit ist zum Beispiel ein sehr wichtiger Bestandteil der Millennial-Generation. Sie haben höhere Ansprüche in diesem Bereich und damit auch in Bezug auf die Umgangsformen in einem Unternehmen."

Erik hält es für eine Schwäche zu sagen: "Heutzutage ist auch nichts mehr erlaubt". "Weil die Mitarbeiter bestimmte Dinge einfach als mies und verletzend empfinden. Ich denke, es ist wirkungsvoller, wenn man es umdreht und sagt: 'Ich habe ein Auge dafür'. Auf diese Weise erhöht man das gegenseitige Verständnis. Und wenn dann mal etwas nicht klappt, kann man sich direkt mit den Mitarbeitern austauschen und die Probleme miteinander besprechen." Das ist es auch, was derzeit bei den jüngsten Ereignissen in den Medien schief läuft, meint Erik.

Darüber hinaus hat die MeToo-Bewegung laut Erik auch dazu geführt, dass wir andere Ansprüche aneinander stellen. "Frauen schämen sich nicht mehr, zu erzählen, was ihnen passiert ist. Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass das Teilen ihrer Erfahrungen keine Schwäche, sondern eine Stärke ist".

Probleme unter der Oberfläche

Unter NOS SportDie Welt hat sich gedreht Tür und Die Stimme Erik zufolge gibt es keine Offenheit für ein Feedback, wenn es um unerwünschtes Verhalten geht. "Man kann dort nicht sagen: 'Ich finde es nicht in Ordnung, dass das passiert'. Das führt dazu, dass grenzüberschreitendes Verhalten jahrelang unter der Oberfläche bleibt und dann plötzlich alles ans Tageslicht kommt. Das muss man verhindern. Machen Sie es diskutierbar und führen Sie das Gespräch miteinander. Das Thema wird also noch einige Zeit auf dem Radar bleiben. "Es besteht ein Bedarf an mehr Offenheit innerhalb der Organisationen und an der Aufdeckung vergangener Ereignisse", sagt Erik.

Die Rolle des Treuhänders

Machen Sie Erfahrungen mit grenzüberschreitendem Verhalten und möchten Sie mit jemandem darüber sprechen? Dann können Sie sich an eine vertrauliche Beratungsstelle wenden. Was genau ist die Aufgabe dieser Person? Erik: "Sie können sich an eine Vertrauensperson wenden, wenn Sie unerwünschtes Verhalten erleben oder wenn es ein Problem mit der Integrität gibt. Wenn es um unerwünschte Verhaltensweisen geht, sprechen wir über Situationen, in denen es um Einschüchterung, Mobbing, Aggression, Diskriminierung und sexuelle Belästigung geht." Sobald jemand eine Meldung macht, arbeiten wir mit der Vertrauensperson zusammen, um zu sehen, wie der Meldende das Problem lösen kann.

Erik: "Die Rolle einer Vertrauensperson ist dreifach. Zunächst ist die Vertrauensperson ein offenes Ohr. Dann gibt es eine Rolle für Informationen und Ratschläge. Der Berichterstatter ist immer dafür verantwortlich, was mit dem Bericht geschieht. In vielen Fällen wird das Problem innerhalb der Organisation durch ein Gespräch gelöst. Problematisch wird es, wenn es strukturelle Missstände innerhalb des Unternehmens gibt, wie in Die Stimme, Die Welt hat sich gedreht Tür und NOS Sport. Wenn der Treuhänder von mehreren Seiten Meldungen erhält, besteht die Möglichkeit, sich selbst zu melden, so dass die Signale aufgefangen werden. Die Vertraulichkeit wird natürlich gewahrt."

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